Für einen stabilen Wuchs braucht eine Pflanze auch einen guten Start. Wenn die ersten Wochen des Wachstums bereits gut verlaufen, kann man sich auch weiterhin eine kraftvolle Pflanze mit gegebenenfalls viel Ertrag erwarten. Damit diese Jungpflanzenanzucht gelingt, gibt es so einiges zu beachten. Was das alles ist, erfährst du nun.
Inhaltsübersicht
Grundsätzlich ist eine Jungpflanzenanzucht dazu da, die noch widrigen Witterungen des Frühjahrs zu umgehen und trotz nächtlichen Frosts gesunde Setzlinge aufzuziehen. Dafür ist draußen noch zu wenig Wärme und Licht vorhanden, weswegen man die ersten Wochen der Pflanze nach drinnen verlegt.
Generell gilt es zu beachten, dass jede Pflanze etwas andere Bedürfnisse hat und, dass diese Bedürfnisse berücksichtigt werden müssen. Recherchiere genau, was das unterschiedliche Saatgut jeweils braucht und richte deinen Anzuchtplan danach aus.
Meist läuft die Anzucht in etwa so ab:
Sobald die Jungpflanze groß und stabil genug ist (einige Zentimeter groß) kann sie pikiert und umgetopft werden.
Nun eignen sich nicht alle Pflanzen dafür, sie vorzuziehen, bevor man sie ins Beet umsetzt. Generell verfährt man so am besten bei Pflanzen, die es gerne wärmer haben. Beispiele dafür sind Auberginen, Paprika, Tomaten, Basilikum, Salate, Kohlgewächse, Gurken, Kürbisse, etc. Ihnen ist es im Frühjahr noch zu kalt draußen und wenn man sie rechtzeitig im Beet haben möchte, muss man drinnen beginnen.
Im Gegenzug eher für die Direktaussaat geeignet sind folgende Gewächse: Alle Gemüsesorten, bei denen man die Wurzel ernten möchte, also Karotten, rote Beete, Pastinaken, Zwiebel, Knoblauch, etc., außerdem Erbsen, Bohnen, Mangold, etc.
Im eben schon erwähnten Aussaatplan sollte die richtige Aussaatzeit vermerkt sein. Die Frage ist: wann muss man mit der Anzucht beginnen, damit man die fertigen Jungpflanzen zeitgerecht ins Freie setzen kann? Wenn die Jungpflanzen bereits im April bereit wären, es draußen aber noch zu kalt ist, muss man die Pflanzen nur unnötig hinhalten. Ist man zu spät dran, kann es sein, dass es der Pflanze schon wieder zu heiß wird, bzw. man nutzt die Beete nicht optimal.
Notiere dir, wann du die Samen ausgesät hast und wie dieser Zeitpunkt für dich funktioniert hat. So kannst du es im Jahr drauf besser oder genauso ideal planen.
Die richtige Erde um Jungpflanzen anzuziehen ist etwas nährstoffärmer als normale Pflanzenerde. Die jungen Samen und Triebe vertragen noch nicht die volle Ladung an Nährstoffen. Es gibt spezielle Anzuchterde zu kaufen, aber am besten ist es natürlich, man kann sich die eigene Erde selbst anmischen.
Für Anzuchterde verwendet man am besten folgende Zusammensetzung:
Über die genaue Zusammensetzung scheiden sich die Geister etwas, manche berichten auch, dass reiner Kompost für sie genauso gut funktioniert hat. Ein bisschen Herumprobieren schadet hierbei bestimmt nicht.
Unter den Samen gibt es Dunkel- und Lichtkeimer. Die einen keimen nur unter der Erde bzw. eben bei Dunkelheit, die anderen benötigen neben Wasser und Nährstoffen auch bereits Licht, um zu keimen. Das bedeutet für die Jungpflanzenanzucht, dass die einen in die Erde gebracht und mit Erde bedeckt werden müssen und Lichtkeimer lose auf die Erde gestreut werden können.
Viele betreiben ihre Jungpflanzenaufzucht im Gewächshaus oder im Haus selbst auf der Fensterbank (sofern genügend Platz dafür ist) oder im Keller. Wichtig ist dabei die Temperatur. Wenn es selbst im Gewächshaus noch zu kalt ist, kann man sich mit einer Gewächshausheizung behelfen, oder man zieht ins Haus um.
In punkto Temperatur ist wiederum auf die individuelle Keimtemperatur der Pflanzen zu achten, wobei man sich hier auch mit Wärmematten behelfen kann und darauf achten muss, das Saatgut und die Anzuchtstation nach Keimtemperaturen anzuordnen.
Ist die Jungpflanzenanzucht schon weit genug fortgeschritten, können die Setzlinge abgehärtet bzw. langsam an draußen gewöhnt werden, indem man sie tagsüber ab und zu nach draußen stellt.
Sie direkt vom Warmen ins freie Beet zu setzen wäre für die jungen Pflanzen etwas überfordernd, es sei denn, man setzt sie erst ins Gewächshaus oder in den Frühbeetkasten.
Wenn man die Jungpflanzenanzucht im Keller oder in einem Regalsystem unternimmt, hat man wahrscheinlich ein Problem mit Dunkelheit bzw. Verschattung. Dem ist ganz einfach Einhalt geboten, nämlich mithilfe von Pflanzenlampen. Sie versorgen die jungen Keime genau mit der Menge an Licht, die sie benötigen und man kann sich junge, stabile und gesunde Pflanzen aufziehen, die viel Ertrag bringen können.
Beliebt ist die Jungpflanzenanzucht, also das Vorziehen von Pflanzen, besonders bei Gemüsepflanzen. Durch das Vorziehen kann man beispielsweise Beete mehrmals in einer Saison belegen und so den Ertrag optimieren.
Für Salat, Paprika, etc. eignet sich das besonders gut (wie eingangs bereits erwähnt). Bei Wurzelgemüse und dergleichen sollte man das eher nicht versuchen.
Gehen wir die Pflanzenanzucht einmal am Beispiel der Tomaten durch. Wie zieht man also am besten Tomatenpflanzen vor?
Das war’s auch schon wieder soweit zur Jungpflanzenaufzucht. Für genauere Details, wie man sich die Pflänzchen am besten vorzieht, wird man ohnehin nicht drum herumkommen, sich für jede gewünschte Pflanze extra zu informieren, denn wie gesagt: die Jungpflanzenaufzucht funktioniert nicht bei jeder Pflanze gleich. Aber mit genügend Information, Planung, Pflanzenlicht, Wärme und Sorgfalt gelingts bestimmt!
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