Tomaten zählen wohl zu den beliebtesten Gemüsesorten. Sie sind licht- und wärmebedürftige Pflanzen, die keiner zu großen Kälte ausgesetzt werden dürfen und den Sommer lieben. Für die erfolgreiche Anzucht müssen die frostempfindlichen Vitaminspender zuerst am Fensterbrett angebaut werden, bevor sie ins Freiland kommen. Doch nur am passenden Standort und mit der richtigen Pflege können die Sonnenfrüchte optimal wachsen. Wir verraten dir hier, wie du problemlos deine eigenen Tomaten vorziehen kannst.
Inhaltsübersicht
Dass Tomaten lecker schmecken und gut aussehen, ist allseits bekannt. Doch was gibt es sonst noch Wissenswertes über das knallrote Gemüse? Bevor wir näher auf die Tomatenanzucht eingehen, möchten wir dir als allererstes ein paar interessante Informationen rund um die Sommerfrüchte geben.
Tomaten brauchen viel Licht und moderate Temperaturen, um optimal wachsen und gedeihen zu können. Alles Wichtige rund um das Thema Tomatenanzucht findest du im folgenden Teil unseres Ratgebers.
Für die Tomate ist der Sommer in unseren Breitengraden viel zu kurz, um eine anständige Ernte hervorzubringen. Damit die Powerfrucht aber trotzdem erntefrisch auf den Teller kommt, muss sie frühzeitig in der Wohnung bzw. im Haus angebaut werden. Erst sobald es draußen wärmer wird, können die Jungpflanzen ins Freiland getragen werden. Dieser Vorgang wird unter (Hobby-)Gärtnern als Vorziehen bezeichnet.
Tomaten vorziehen bedeutet also, dass man die Samen nicht direkt in das (Hoch-)Beet im Freien pflanzt. Stattdessen zieht man die Jungpflanzen im eigenen Wohnbereich heran. Tomaten brauchen unbedingt Wärme, um erfolgreich antreiben zu können. Klirrende Kälte in der ersten Wachstumsphase würde den Nachtschattengewächsen nur schaden.
Tomatensamen sollten idealerweise im Vorfrühling – zwischen Ende Februar und Mitte März – auf der warmen Fensterbank ausgesät werden. So hat das Fruchtgemüse genügend Zeit zum Reifen. Ab Mai kann es dann guten Gewissens nach draußen gebracht werden. Die frostigen Tage der Obst- und Gemüsesaison sind dann nämlich vorbei.
Vorher empfiehlt sich die Aussaat nicht, weil Tomaten sehr viel Licht zum Wachsen brauchen. Bei Lichtmangel können die Pflänzchen sehr schnell vergeilen. Das bedeutet, dass ihre Stiele zu schnell und zu lang wachsen, aber gleichzeitig dünn und kraftlos bleiben.
Es ist nicht nur entscheidend, wann die Aussaat stattfindet, sondern auch an welchem Standort. Pflanzen brauchen nämlich Einiges zum Wachsen.
So ist das bei Tomatenpflanzen nicht anders: Auch sie gedeihen nur unter ganz bestimmten Bedingungen.
Am besten eignet sich ein helles und warmes Fensterbrett. Zum Keimen und Wachsen sind Wärme, Licht und (Luft-)Feuchtigkeit für die kleinen Pflänzchen besonders wichtig.
Damit die Tomatensamen problemlos keimen können, braucht es konstante, moderate Temperaturen zwischen 20°C und 24°C. Unter dieser Voraussetzung dauert die Keimung in der Regel 7 bis 10 Tage. Nachdem die Samen erfolgreich Wurzeln ausgebildet haben, müssen die Pflänzchen an einen etwas kühleren Ort (etwa 15°C) gebracht werden. Nach etwa 2-3 Wochen haben sie dann die richtige Größe erreicht, um pikiert zu werden. Dazu erfährst du weiter unten mehr.
Tomaten sind sogenannte Lichtkeimer – sie brauchen also besonders viel Licht, um wachsen und gedeihen zu können. Eine helle Fensterbank lohnt sich zwar für die Jungpflanzenanzucht. Nicht immer werden die Anzuchtgefäße jedoch mit genügend Sonnenlicht durchflutet. Vor allem in den Vorsommermonaten und bei Schlechtwetter ist man häufig mit ungeeigneten Lichtverhältnissen konfrontiert.
Damit die Tomatenanzucht im eigenen Wohnbereich trotzdem zum Erfolg wird, lohnen sich spezielle LED-Pflanzenlampen. Diese künstlichen Pflanzenbeleuchtungen holen das absolute Maximum aus dem Saatgut heraus, sodass das knallrote Sommergemüse bestmöglich wachsen kann. So kann man selbst in dunkleren und kühleren Ecken eigene Tomaten vorziehen.
Nicht nur genügend Wärme und Licht, sondern auch ausreichende (Luft-)Feuchtigkeit spielt bei der Tomatenanzucht eine wesentliche Rolle. Nach der Aussaat sollte das Substrat stets feucht gehalten werden – hier empfiehlt sich ein Handsprüher mit feinem Sprühnebel. Mit einer gewöhnlichen Gießkanne kann es nämlich rasch passieren, dass die ausgesäten Samen weggespült werden.
Wenn du deine Keimlinge gießt, solltest du Staunässe unbedingt vermeiden. Zu viel Wasser wirkt sich nämlich nachteilig auf das Aussehen und den Geschmack der Powerfrucht aus. Außerdem können sich in einem durchnässten Milieu zahlreiche Krankheitserreger ausbreiten, die schlimmstenfalls zum Absterben der Tomatenpflanzen führen.
Die nötige Luftfeuchtigkeit erreichst du, indem du das Aussaatgefäß mit einem lichtdurchlässigen Deckel oder einer transparenten Folie abdeckst. Wenn du dann das Substrat regelmäßig mit Wasser besprühst, entsteht unter der Abdeckung genügend Luftfeuchtigkeit.
Die beste Methode ist, Tomaten am Fensterbrett anzubauen. Wir verraten dir jetzt, was du alles brauchst, um selber Tomaten vorziehen zu können:
Um Tomaten erfolgreich vorzuziehen, gehst du wie folgt vor:
Wähle ein passendes Anzuchtgefäß aus und befülle es mit Anzuchterde. Lege dann die Tomatensamen in das Substrat hinein. Bedecke das Saatgut mit ungefähr einem halben Zentimeter Erde und drücke sie sanft an. Befeuchte danach das Erdreich mit dem Handsprüher – die Samen brauchen nämlich Wasser, damit ihr Wachstum angeregt wird. Nach etwa 7-10 Tagen bilden sich normalerweise die ersten Keimlinge.
Für die Tomatenanzucht lohnen sich LED-Pflanzenlampen mit einer Farbtemperatur von 3.500 K. Diese eignen sich optimal für die Wuchs- und Fruchtphase. Beim Anbau auf dem Fensterbrett empfiehlt sich die Pflanzenlampe DIY-M-KIT 60W. Dieses Modell kann für Flächengrößen von bis zu 60 x 60 cm eingesetzt werden.
Sobald sich die ersten Blätter blicken lassen (nach etwa 10 Tagen), ist es an der Zeit, die Tomatenpflanzen zu pikieren.
Das bedeutet, dass man sie in einem größeren Abstand zueinander einsetzt oder in mehrere Töpfe pflanzt.
Dieser Schritt ist sehr wichtig, damit sich die einzelnen Pflänzchen nicht gegenseitig in ihrem Wachstum behindern.
Verwende dazu einen speziellen Pikierstab oder einen Bestecklöffel. Damit lassen sich die einzelnen Jungpflanzen – mitsamt ihrem Wurzelwerk – vorsichtig aus der Erde heben. Setze sie dann etwas tiefer an der gewünschten Stelle ein, damit sich kräftige Wurzelballen ausbilden können. Du kannst die Tomatenpflanzen entweder einzeln oder maximal zu dritt in einen Topf setzen.
Ab Anfang Juni kannst du die Tomatenpflanzen in das Freiland setzen. Vorher lohnt es sich, die Jungpflanzen schrittweise zu akklimatisieren. Dazu stellst du sie tagsüber an ein schattiges Plätzchen und holst sie über Nacht wieder nach drinnen. Tomaten wachsen draußen nämlich erst, wenn die Nachttemperaturen konstant über 15°C liegen.
Sobald der richtige Zeitpunkt gekommen ist, suchst du dir eine geeignete Stelle im Freiland. Achte darauf, dass diese besonders viel Licht und Wärme abbekommt. Dort legst du Pflanzlöcher an. Diese sollten so tief sein, dass ca. 50% der Tomatenpflanzen mit Erde bedeckt sind. Als Alternative kannst du auch größere Kübel verwenden, die du an den ausgewählten Ort platzierst.
Tomaten erfreuen sich großer Beliebtheit. Dabei muss man das Sommergemüse nicht immer im Supermarkt kaufen. Mit dem notwendigen Wissen und ein wenig Geduld kannst du auch ganz einfach selbst Tomaten vorziehen. Schaffe die nötigen Voraussetzungen mit ausreichend Wärme, Licht und Feuchtigkeit. Schon bald wirst du dich über deine erste Tomatenernte freuen.
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