LEDs gibt es nun schon seit mehreren Jahrzehnten, und wer meint, dass sie sich seit ihrer Erfindung nicht weiterentwickelt hätten, täuscht sich gewaltig. Zwischen den Minileuchten für Leuchtreklamen und zur Signalübertragung der 60er-Jahre und den COB-LEDs liegen Welten. Sehen wir uns doch genauer an, wo wir mit den Chip-on-Board-(COB)-LEDs technisch gelandet sind.
Inhaltsübersicht
COB = Chip-on-Board
LED = Licht emittierende Diode
Beginnen wir am besten von vorne: LEDs sind sogenannte Licht emittierende Dioden (engl. light emitting diods). Sie können auch als Halbleiter-Bauelement bezeichnet werden, denn bei dem Material, das schließlich für das Licht in verschiedenen Farben verantwortlich ist, handelt es sich um sogenannte Halbleitermetalle. Dort wird Strom durchgeschickt und das Material leuchtet.
Nun gibt es unterschiedliche Arten und Weisen, wie man diese Minichips an Halbleitermaterial anordnen kann. Bei Chip-on-Board-LEDs ist es so, dass mindestens 9 Chips, meist aber sehr viele mehr, auf einem Board angebracht werden.
Bei den COB-LEDs handelt es sich um eine Multichipanordnung, wobei viele Mid-Power-LED-Chips in Serie und/oder parallel geschaltet werden.
Sie sind per Bonding direkt auf einer Platte (meist aus Aluminium oder Keramik) angebracht und zwar so dicht, dass sich eine einzige, homogene Lichtfläche ergibt. Dadurch strahlt diese Art der LEDs gleichmäßiges Licht mit breitem Abstrahlwinkel ab und macht sie etwa bei der Pflanzenbeleuchtung ideal einsetzbar.
Durch die kompakte Bauweise ist ein kleines Gehäuse möglich, das im Prinzip nur aus der Trägerplatte besteht. Dadurch sind LED COBs vielseitig einsetzbar.
Je nachdem, wie viele und welche Chips verbaut werden, kommen unterschiedliche Leistungen und Spannungen zustande. Ob 12V oder 230V, 5W oder 100W – solche und noch breitere Ranges sind bei Chip-on-Board-LEDs auf jeden Fall drin.
Außerdem punktet diese LED-Art mit einem besonders hohen Farbwiedergabeindex, was sie sehr gut als Raumleuchtmittel eignet beispielsweise.
Die COB LED ist die eierlegende Wollmilchsau unter den Leuchtmitteln. Sie ist so vielseitig einsetzbar, dass sie eigentlich das Zeug dazu hätte, so gut wie alle Leuchtmittel einfach zu ersetzen, was sie zum Teil sogar tut. Man findet COB-LEDS unter anderem in folgenden Formen und Kontexten:
LED-Pflanzenlampen sind in unterschiedlichen Ausführungen erhältlich. So sind bereits Modelle mit einer Leistungsstufe von 60 Watt für kleine Flächen geeignet. Für Flächen mit einer Größe von 100x100cm lohnt sich eine 300 Wattleistung und für sehr große Flächen mit Längen- und Breitenmaße von jeweils 120cm sind 400 Watt und mehr die richtige Auswahl.
Schritt für Schritt ersetzen die LED-COB Halogenmetalldampflampen in der Straßenbeleuchtung, der Hochregallagerbeleuchtung, in der Schienen- und Deckeneinbaubeleuchtung, was durch ihre zahlreichen Vorteile, wie die hohe Leistung und den niedrige Verbrauch, das gleichmäßige Licht und die lange Lebensdauer nicht weiter wundert.
Es mag bei den ganzen Lobpreisungen an die COB-LED gar nicht so wirken, aber auch sie haben so ihre Tücken und Nachteilchen. So fällt beispielsweise ein wesentliches Merkmal der LEDs an sich weg: Chip-on-Board LEDs sind nämlich nicht in so vielen Farben erhältlich wie andere Vertreterinnen ihrer Leuchtmittelart. Was die Reparierbarkeit betrifft, ist es so, dass man eine defekte COB-LED mit etwas Geschick austauschen kann.
Außerdem kann die Einheit nicht repariert werden, wenn einer oder mehrere der Chips ausfallen.
Ein kleines Defizit ist außerdem, dass es bei großen COBs, die viel Leistung bringen können, schwieriger wird, die entstehende Wärme abzuführen. Das erfordert den Einsatz potenter Kühlkörper.
Das sind aber vernachlässigbare Nachteile, zumindest für den Einsatz der COB LED als Pflanzenlampe.
Die Vorteile sind da schon zahlreicher – wer hätte das gedacht – und wir fassen mal zusammen:
LED ist nicht gleich LED – so viel ist klar. Was bei DIP (engl. Abkürzung für dual in-line package) ziemlich leistungsschwach, mit geringer Lebensdauer und schneller Abnahme der Leuchtkraft begann, mauserte sich schnell zu den sogenannten SMD LEDs, densurface mounted device. Dabei wurden bzw. werden 1-2 LED-Chips meist auf einen PLCC (engl. Abkürzung für plastic leaded chip carrier) verbaut.
SMD LEDs sind zwar bereits wesentlich leistungsstärker als ihre Vorgänger DIP, die COB LEDs haben sich daraufhin aber nochmal um ein ganzes Stück weiterentwickelt.
Wichtig bei den COB-LEDs ist, dass es sich um mehrere (teilweise hunderte) Mini-LED-Chips handelt, die dicht an dicht auf eine Trägerplatte montiert werden. Hierdurch können eine hohe Leistungsdichte und gleichmäßige Abstrahlung erzeugt werden. Für die LED-Pflanzenbeleuchtung sind die Chip-on-Board-LEDs damit perfekt geeignet.
Beitragsbild: © Taranukhin Alex – stock.adobe.com